Sie eilte die Straßen entlang, an den hupenden Autos vorbei, die sich in einer langen Autoschlange stauten, während der sanfte Regen einen kleinen Schleier um sie legte und die Tropfen an den Scheiben abperlten.
Immer wenn sie James ins Gesicht geblickt hatte, sah sie Severus, wie er von ihm schikaniert und gedemütigt wurde. Wenn sie jetzt allerdings in sein Gesicht schaut, dann sah sie den James, der wirklich vor ihr steht.
Lily Evans war betrunken.
Sie wusste es. Er wusste es. Alle wussten es. Denn Alkohol war das Einzige, was die dazu bringen konnte, sich dermaßen zu verhalten.
Sie hatte immer schon ein glückliches Leben geführt. Mit einer intakten Familie, Freunden und die Schule lief auch gut. Sie hat nie jemandem Probleme gemacht und hat ihre eigenen immer für sich behalten.
Ich wollte mich selber beherrschen. Aber scheinbar beherrschte ich schlussendlich weder mich, noch meinen Verstand…
Sie hatte sich daran gewöhnt.
Genauso wie daran, dass ihre Freunde um sie herum, sie mit ihrem Glück straften. Es machte ihr nichts aus.
› Lily, nimm Harry und flieh! (Er ist es! Flieh! Schnell! Ich halte ihn auf - ) ‹
Seine letzten Worte an sie, bevor er ihr einen letzten Blick zuwarf und sich diese grünen Augen einprägte, die er so an ihr liebte, ein letzter Blick zu seinem kleinen Jungen, der dieselbe
„Wieso starrst du mich an?“
Es war nur ein kurzer Moment gewesen, das wusste sie. Sie hatte gehofft, dass er es nicht bemerken würde, sie wollte sich ihn nur einmal ansehen. Sie starrte ihn nicht an. Sie bewunderte ihn, auch wenn sie es sehr ungern zugab.
„Entschuldigung.“
Sie hielt in der Bewegung inne, die Feder in ihrer Hand hing bewegungslos über dem Papier, als sie aufblickte und James durch die schwere Holztür laufen sah.
"Sakura-san?! Ich hab dir eine leckere Tomatensuppe gemacht. Sie ist noch heiß, pass bitte auf." Die kleine Krankenschwester in dem weißen Kittelchen, das ihr knapp über die Knie ging, trat in das Krankenzimmer und stellte den Teller auf den Tisch neben das Bett.