Under the Surface von abgemeldet (Kai x Rei) ================================================================================ Kapitel 8: On the Run --------------------- Mitten in der Nacht wurde Kai von Stimmen geweckt, die er durch das geöffnete Fenster vernehmen konnte. Leise stand der Russe auf, öffnete die Balkontür und späte nach unten zu der Geräuschquelle. Unten standen mehrere Beamte in Uniform und sprachen mit jemanden, den Kai von seiner Position aus nicht sehen konnte. Leider konnte er nicht verstehen was genau so sprachen, doch er hatte kein gutes Gefühl bei der Sache. „Sie wollen den Schlüssel für unser Zimmer haben.“ Kai zuckte kaum merklich zusammen. Er hatte überhaupt nicht mitbekommen, dass Rei neben ihm getreten war. „Du verstehst sie?“ Rei nickte und lauschte weiter angestrengt. Und es schien ihm nicht zu gefallen was er hörte, denn der Schwarzhaarige drehte sich abrupt um, zog sich schnell seine Hose an und holte seine Sporttasche unter dem Bett hervor, die er wie immer nicht ausgepackt hatte. Kai kam der Gedanke, dass dies wohl so etwas wie eine „Notfalltasche“ sein musste. „Was willst du jetzt machen?“ Kai wusste nicht so recht, wie er sich nun verhalten sollte. „Verschwinden.“ Rei trat auf den Balkon und schmiss seine Tasche auf das Dach über ihnen – ein Glück hatten sie ein Zimmer in der obersten Etage und das Hotel ein Flachdach. Die Beamten schienen inzwischen das Gebäude betreten zu haben, denn von unten konnten sie nichts mehr hören. Rei machte gerade Anstalten seiner Tasche zu folgen, doch dann stockte er und blickte Kai ernst an. "Du weist nicht was ich bin, du hast keine Ahnung okay? Und du hast vor allem nicht mitbekommen das ich abgehauen bin. Am besten du legst dich wieder ins Bett." In Kai stieg langsam aber sicher die Angst auf, dass er Rei nie wieder sehen würde – oder zumindest nicht so bald. Sein Kopf hatte sich vollkommen abgeschaltet, als er einen Schritt nach vorne trat, Reis Kopf sanft in seine Hände nahm und einen hauchzarten Kuss auf dessen Lippen hauchte. Reis überraschte bernsteinfarbene Augen blickten in Kais gefasstes Gesicht als dieser sich wieder von dem Schwarzhaarigen löste. „Versprich‘ mir, dass wir uns wieder sehen.“ Kai hielt Reis Gesicht noch immer in seinen Händen. Rei schluckte, Tränen bildeten sich in seinem Augenwinkel, es waren Schritte auf dem Flur zu hören. „Ich verspreche es.“ Mit diesem Satz ließ Kai den Chinesen los und dieser sprang elegant einer Katze gleich aufs Dach, schnappte sich seine Tasche und verschwand kaum hörbar im Dunkel der Nacht während Kai sich benebelt von den Gedanken, die durch seinen Kopf rasten, wieder in sein Bett fallen ließ. Keine Sekunde zu früh, denn in diesem Moment wurde die Tür aufgerissen und drei Beamte stürmten mit gezogenen Waffen das Zimmer. Zwei Stunden hatten die Polizisten das Zimmer von Kai und Rei durchsucht (allerdings erfolglos) und hatten Kai, die anderen Bladebreaker und Daitenji dann später mit auf ihr Revier genommen und sie stundenlang befragt. Was sie denn über Rei eigentlich wüssten? Was sie hier wollten? Wo sie glaubten dass er sein könne… Erfolglos. Keiner der Befragten hatte den Beamten irgendetwas Brauchbares sagen können oder wollen. Nun auf dem Rückweg in ihre Heimat – keiner hatte mehr den Urlaub fortsetzen wollen - fühlte sich Kai erschlagen von den Ereignissen. Er hatte das Gefühl noch nie so viel empfunden zu haben. Wut den Polizisten gegenüber, welche keine Ahnung hatten wessen Leben sie da zerstörten, Dankbarkeit seinem Team gegenüber, welches trotz seines Halbwissens keinen Ton gesagt hatte, Trauer darüber, dass Rei verschwunden war und er nicht wusste, wann er ihn wiedersehen würde, Verwirrtheit darüber, dass er Rei ziemlich offensichtlich nicht nur helfen oder beschützen wollte... Verwirrtheit darüber, dass er ihn liebte. Es war egal, dass Rei ein „Dämon“ war (eine total blödsinnige Bezeichnung wie Kai fand – er würde ihn und die seinesgleichen eher als weiterentwickelte Menschen bezeichnen), es war ihm egal, das Rei wie er ein Junge war. Er liebte ihn. Es musste so sein. Er hatte noch nie etwas Derartiges für eine andere Person empfunden. Das einzige, was Kai jetzt tun konnte, war auf Reis Versprechen zu vertrauen. So schwer ihm dies auch fiel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)